Roadtrip durch Deutschland: Die perfekte Route für 14 Tage

Über den bayerischen Sylvensteinspeicher führt die Faller-Klamm-Brücke
Über den bayerischen Sylvensteinspeicher führt die Faller-Klamm-Brücke © ADAC/Rasmus Kaessmann

Deutschland lässt sich wunderbar mit dem Auto erkunden. Wer genug Zeit mitbringt, entdeckt auf einem Roadtrip wilde Landschaften, weltberühmte Schlösser, spirituell aufgeladene Felsen und besondere Städte. Ein Routenvorschlag.

  • Route für 14 Tage, Start von jedem Zwischenstopp möglich

  • Unterkünfte für längere Aufenthalte vorab buchen

  • Detailinfos zu Sehenswürdigkeiten in der ADAC Trips App

Das Urlaubsglück liegt manchmal auf der Straße. Einfach Gepäck in den Kofferraum, Radio aufdrehen und los! Die hier vorgestellte Route für eine 14-tägige Rundreise lässt sich von jedem Zwischenstopp aus starten, egal ob Sie in an der Waterkant, im Ruhrgebiet oder am Alpenrand wohnen. Bleiben Sie spontan, verlängern Sie Ihren Aufenthalt dort, wo es Ihnen gefällt – und was Sie bereits kennen, überspringen Sie einfach. Gute Fahrt!

Bamberg: Fränkisches Rom

Das Rathaus in der Bamberger Altstadt
Viel fotografiert: Das Alte Rathaus in Bamberg wurde auf einer künstlichen Insel erbaut © Shutterstock/Sina Ettmer

Die Altstadt von Bamberg ist Unesco-Welterbe und gehört zu den größten fast gänzlich erhaltenen historischen Stadtkernen in Deutschland. Bei einem Spaziergang lassen sich die außergewöhnlichsten Bauwerke wunderbar erkunden. Jeder der Altstadtteile, von der Bergstadt über die Inselstadt bis zur Gärtnerstadt, hat seinen eigenen Charme. Die einstige Fischersiedlung in der Inselstadt wird auch "Klein Venedig" genannt. Wer will, kann hier eine Gondelfahrt auf der Regnitz machen.

Der Beiname "Fränkisches Rom" geht übrigens auf Kaiser Heinrich II. zurück, der Bamberg als Gegenstück zu Rom sah. Noch als König des Ostfrankenreichs ließ er ab 1002 den Dom errichten, der heute zu den bedeutendsten Denkmälern Europas zählt.

Überregional bekannt ist Bamberg außerdem für die Bierkultur. 13 Brauereien im Stadtbereich und ca. 60 weitere im näheren Umland produzieren mehr als 400 verschiedene Biere. Eine lokale Spezialität ist das Rauchbier, das man beispielsweise im Biergarten des Spezial-Kellers genießen kann – mit herrlicher Aussicht auf die Altstadt und den Dom.

Mehr Infos auf der Website von Bamberg Tourismus.

Dresden: Kulturmetropole an der Elbe

Die Semper Oper in Dresden
Hier spielt die Musik: Semperoper in Dresden © Shutterstock

Keine Frage: In Dresden kann man problemlos ein verlängertes Wochenende verbringen. Aber auch ein kurzer Zwischenstopp lohnt sich, liegen doch gerade in der Altstadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten fußläufig beieinander, darunter Zwinger, Semperoper, Residenzschloss und Hofkirche. Von der Aussichtsplattform auf der Kuppel der Dresdner Frauenkirche hat man einen tollen Rundumblick über die Stadt. Und wer die Augustusbrücke überquert, wird am Königsufer auf der anderen Elbseite auf einen roten Rahmen stoßen, den sogenannten "Canaletto-Blick": Hier malte der venezianische Maler im 18. Jahrhundert sein berühmtes Gemälde.

Noch mehr Anregungen bei Dresden Information.

Sächsische Schweiz: Über Berg und Tal

Die sächsische Schweiz am frühen Morgen
Beliebter Aussichtspunkt: Die Basteibrücke im Elbsandsteingebirge © Shutterstock/Ugis Riba

Wandern, klettern, Höhlenwelten erkunden: Die Sächsische Schweiz hat Freizeitsportlern und Naturfans viel zu bieten. Das berühmteste Ausflugsziel der Region und damit ein Muss auf jedem Roadtrip ist die Bastei, jene Felsformation, die es auf Postkarten, Magazincover und Gemälde geschafft hat. Von der Basteiaussicht und der Basteibrücke eröffnen sich großartige Perspektiven auf Lilienstein, Königstein und das gesamte Elbsandsteingebirge. Die Brücke führt zur Ruine der Felsenburg Neurathen, der größten mittelalterlichen Burg der Region.

Autofahrende erreichen die Bastei über den Ort Lohmen. Es gibt zwei gebührenpflichtige Parkplätze: einen in direkter Nähe zur Bastei, einen weiteren am Anfang der Basteistraße. Von dort aus verkehrt ein Busshuttle zur Felsformation. Alternativ parken Sie im Kurort Rathen. Von dort dauert der Aufstieg etwa 30 bis 45 Minuten.

Weitere Infos, mögliche Wanderrouten und noch mehr Aussichtspunkte beim Tourismusverband Sächsische Schweiz.

Spreewald: Wasserlandschaft südöstlich von Berlin

Eine Bootsfahrt durch den Spreewald
Der Spreewald lässt sich am besten im traditionellen Holzkahn erkunden © Shutterstock/Werner Spremberg

Im Unesco-Biosphärenreservat Spreewald geht es beschaulich zu. Die verästelten Wasserwege der Spree, sogenannte Rinnen und Fließe, führen durch dichte Wälder und Auenlandschaften. Reisende erkunden die Gegend am besten per Holzkahn von Lübbenau aus. Im Großen Spreewaldhafen starten Touren zu Spreewalddörfern wie Lehde, Leipe und Burg.

Spannend ist auch das Spreewaldmuseum: Die Ausstellung wartet mit Läden und Werkstatt-Einrichtungen von vor 100 Jahren auf, etwa einer original Kürschnerwerkstatt oder einem Kolonialwarenladen. Auch die Spreewaldbahn aus dem Jahr 1897 ist erhalten. Untergebracht ist das Museum im Torhaus, einem markanten Torbogenhaus am Topfmarkt, das schon als Rathaus, Amtsgericht und Gefängnis gedient hat.

Weitere Infos beim Tourismusverband Spreewald.

Potsdam: Holland an der Havel

Das holländische Viertel in Potsdam
Das Holländische Viertel in Potsdam © Shutterstock/Michael Kaercher

Die brandenburgische Hauptstadt Potsdam ist geprägt durch die Ära Friedrichs des Großen und seines Vaters Friedrich Wilhelm I. Schloss Sanssouci, ursprünglich als Sommerrefugium unter Friedrich dem Großen zwischen 1745 und 1747 errichtet, wird auch "preußisches Versailles" genannt. Es liegt auf einer Anhöhe im gleichnamigen Park. Bei einem Spaziergang durch die ausgedehnte Gartenanlage lassen sich noch mehr Sehenswürdigkeiten entdecken, etwa die Weinbergterrassen, das Neue Palais, die Neue Orangerie und Schloss Charlottenhof. Das gesamte Ensemble zählt zum Unesco-Welterbe.

In der nördlichen Innenstadt findet sich das Holländische Viertel, eine Ansammlung von 150 Backsteinhäusern im holländischen Stil, mit Fensterläden und geschwungenen Giebeln. Es wurde zwischen 1734 und 1742 für holländische Handwerker erbaut, die König Wilhelm I., beeindruckt von der Baukunst des Nachbarlandes, nach Potsdam geholt hatte. Heute ist das Quartier mit seinen kleinen Läden und Cafés bei Touristen wie Einheimischen beliebt.

Weitere Tipps und Anregungen gibt's bei Potsdam Tourismus.

Rügen: Die Kreidefelsen der Halbinsel Jasmund

Luftbild des neuen Skywalks am Königsstuhl auf Rügen
Wasser, Wald und Weiß: Die Kreidefelsen auf Rügen mit der neuen Aussichtsplattform Skywalk © Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Der Weg nach Rügen, Deutschlands größte und bevölkerungsreichste Insel, führt durch die Hansestadt Stralsund, wo sich ein Zwischenstopp anbietet. Über den Rügendamm oder die Rügenbrücke geht es weiter auf die Insel, die ausreichend Sehenswürdigkeiten für einen zweiwöchigen Urlaub beherbergt. Wer bloß die Kreidefelsen sehen will, fährt zum Nationalpark Jasmund ganz im Nordosten Rügens, dem mit gut 30 Quadratkilometern kleinsten Nationalpark Deutschlands. Am Ortsausgang von Sassnitz befindet sich der kostenpflichtige Parkplatz "Tierpark am Nationalpark". Von dort kann man 2,1 Kilometer bis zum Nationalparkzentrum wandern. Alternativ verkehrt ein Bus.

Neben den weißen Riesen prägen bis zu 40 Meter hohe Buchen, Wiesen und Moore die Gegend. Wo Caspar David Friedrich einst sein berühmtes Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" schuf, steht heute das Informationszentrum. Von dort sind es nur wenige Meter auf den Königsstuhl, den mit 118 Metern größten und populärsten Kreidefelsen, an dem jetzt die neue Aussichtsplattform Skywalk hinausragt.

Weitere Infos auf der Website des Nationalparks Jasmund und bei Rügen Tourismus.

Schloss Schwerin: Wahrzeichen am Wasser

Das Schweriner Schloss  im Sommer
Nah am Wasser: Das Schweriner Schloss © Shutterstock/karnizz

Auf einer künstlich angelegten Insel mitten in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin liegt das Schweriner Schloss. 1857 fertiggestellt, zählt es zu den bedeutendsten Beispielen des Romantischen Historismus in Europa und wird wegen seiner zahllosen Türme und Kuppeln auch als "Cinderella-Schloss" oder "Neuschwanstein des Nordens" tituliert. Jahrhundertelang war es Sitz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge. Heute ist in einem Teil des Anwesens der Landtag untergebracht.

Im Schlossmuseum, das sich über drei Etagen erstreckt, sind unter anderem der Thronsaal, Wohn- und Repräsentationsräume des Großherzogs sowie die wertvolle Porzellansammlung zu sehen. Ein Spaziergang durch den Schlossgarten rundet den Besuch ab.

Mehr Infos beim Schloss Schwerin.

Tourmail – alle wichtigen Infos kurz vor Reisebeginn

Wie ist das Wetter an den ersten Urlaubstagen? Gibt es wichtige Nachrichten für Ihr Reiseziel?

Lassen Sie sich kurz vor der Abreise ganz aktuell per E-Mail informieren: TourMail – ein kostenloser Service, exklusiv für ADAC Mitglieder.

Lübeck: Königin der Hanse

Das Holstentor in der Altstadt von Lübeck
Das Holstentor in der Lübecker Altstadt © Shutterstock/katatonia82

Lübeck, die viel beschriebene Königin der Hanse, darf auf keiner Deutschlandtour fehlen. Mit der Altstadtinsel, einem Ensemble aus Kirchen, Bürgerhäusern, Gängen und Höfen, wurde 1987 erstmals in Nordeuropa ein ganzer Stadtbereich zum Welterbe erklärt. In diesem backsteinernen Gesamtkunstwerk kann man sich locker zwei, drei Tage aufhalten.

Das wuchtige Holstentor am westlichen Rand der Altstadt zeugt von der vergangenen Handelsmacht. Es wurde zwischen 1464 bis 1478 erbaut und ist ein Überbleibsel der Lübecker Stadtbefestigung. Seit 1950 befindet sich im Innern ein Museum zur Stadtgeschichte.

Eine tolle Aussicht auf die von der Trave umschlossene Altstadt hat man vom Turm der Kirche St. Petri. Außerdem sehenswert: Das Willy-Brandt-Haus, gewidmet dem ehemaligen Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger, der in Lübeck geboren wurde. Und das Buddenbrookhaus, in dem einst die Großeltern des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann lebten und das dieser zum Ort seines gleichnamigen Romans machte (geschlossen wegen Umbau bis voraussichtlich 2025).

Infos bei Lübeck Tourismus.

Lüneburger Heide: Violettes Blütenmeer

Heidschnucken grasen auf der Lüneburger Heide
Tierisch gut: Heidschnucken auf der Lüneburger Heide © iStock.com/HPS-Digitalstudio

Ein Ausflug in die Lüneburger Heide lohnt sich immer – zur Heideblüte im August und September ist die Gegend zwischen Hamburg und Hannover aber besonders reizvoll. Dann verwandeln sich die Heideflächen in violette Farbteppiche, was Wanderer und Radfahrende aus ganz Deutschland anzieht. Vom Baumwipfelpfad in Nindorf im Nordwesten der Lüneburger Heide bietet sich nicht nur eine fantastische Rundumsicht auf die hügelige Landschaft. Der luftige Höhenweg befindet sich direkt über einem Wildpark, sodass man aus 20 Metern Höhe Raubkatzen, Wölfe und andere Tiere erspähen kann.

Im Luftkurort Neuenkirchen steht der Stall einer der größten Heidschnuckenherden der Lüneburger Heide. Der Schäferhof beherbergt einen Hofladen, Gastronomie und einen Heide-Erlebnispfad. Besonders beliebt bei Urlaubenden: der Schnuckeneintrieb (Mai–Oktober Dienstag–Samstag, ca. 17.30 Uhr).

Mehr Infos bei Lüneburger Heide Tourismus.

Externsteine: Mythische Felsformation im Teutoburger Wald

Externsteine in Horn-Bad-Meinberg
Beliebtes Ausflugsziel im Teutoburger Wald: Die Externsteine © Shutterstock/ IndustryAndTravel

Sternwarte, Heiligtum, nordrhein-westfälisches Stonehenge: Die bis zu 40 Meter aufragende Sandsteinformation bei Horn-Bad Meinberg im Teutoburger Wald hat zahlreiche Deutungsversuche provoziert. Schon während der Steinzeit soll die Felsengruppe kultischen Zwecken gedient haben. Heute schwören esoterisch veranlagte Menschen auf die spirituellen Eigenschaften der Externsteine und nutzen den Ort beispielsweise zur Meditation.

Im Mittelalter wurden die Steine als christliche Stätte genutzt. Eine künstlich angelegte Grotte, ein offenes Felsengrab sowie ein in den Felsen gehauenes Relief der Kreuzabnahme zumindest werden auf das 12. Jahrhundert datiert. Im 19. Jahrhundert wurden eine Treppe und eine Aussichtsplattform in die Externsteine gemeißelt, die noch heute gegen Gebühr genutzt werden können. Zudem gibt es ein Informationszentrum.

Mehr Infos auf der Website der Externsteine.

Loreley: Legendärer Schieferfelsen im Oberen Mittelrheintal

Aussichtspunkt Lorelei, St. Goarshausen
Blick auf den Rhein von der berühmten Loreley © iStock.com/saiko3p

Deutschlands wohl berühmtester Felsen befindet sich in einer Kurve des Rheins nahe dem Ort Sankt Goarshausen. Das Loreley-Plateau ragt 132 Meter in die Höhe. Nahe der Felsenspitze gibt es ein Besucherzentrum, eine Freilichtbühne, eine Sommerrodelbahn sowie einen Kultur- und Landschaftspark mit Mythenpfad und verschiedenen Aussichtspunkten. Der Blick auf die umliegenden Burgen und das zum Unesco-Welterbe zählende Mittelrheintal ist eindrucksvoll.

Bereits in mittelalterlichen Schriften wird der Loreleyfelsen erwähnt, da der Rhein hier besonders eng und tief ist – hier verunglückten viele Schiffe. Schon damals ist von einem starken Echo die Rede. Lange wurden dafür Zwerge, Nymphen und Berggeister verantwortlich gemacht. Erst im 19. Jahrhundert, als in Kunst und Literatur das Sujet der männermordenden Femme fatale besonders en vogue ist, ersinnt der Dichter Clemens Brentano die Geschichte der schönen, todbringenden Loreley. Auf einem Felsen sitzend, soll sie mit ihren Gesängen die Schiffer betört haben, die alsbald mit ihren Schiffen am Felsen zerschellten. Immerhin: In den 1930er-Jahren wurden einige Felsen gesprengt, sodass die Passage heute nicht mehr ganz so gefährlich ist.

Infos auf der Website der Loreley-Touristik.

Saarschleife: Deutschlands schönste Flussschleife

Die  Saarschleife
Deutschlands schönste Kurve: Die Saarschleife © Shutterstock/mmuenzl

Etwa 200 Kilometer südwestlich vom Loreleyfelsen windet sich ein anderer Fluss in einem langgezogenen U durch die Landschaft: Die Große Saarschleife beginnt kurz hinter dem Merziger Stadtteil Besseringen und endet in Mettlach. Zwar sind beide Orte nur rund zwei Kilometer Luftlinie voneinander entfernt, doch nimmt die Saar einen etwa zehn Kilometer langen Umweg durch eine tiefe Schlucht.

Vom Aussichtsbalkon Cloef im Mettlacher Ortsteil Orscholz hat man einen herrlichen Blick auf das saarländische Wahrzeichen, genauso vom nahen Baumwipfelpfad. Als schönste Wanderrunde um die Saarschleife gilt die gut ausgeschilderte Saarschleife-Tafeltour mit Start an der Lutwinuskirche in Mettlach. Die Saar wird per Fähre überquert.

Infos bei Saarland Tourismus.

Heidelberg: Universitätsstadt am Neckar

Schloss Heidelberg
Die Alte Brücke in Heidelberg, im Hintergrund das Schloss © Shutterstock/Rudy Balasko

Weiter geht es nach Baden-Württemberg, wo direkt am Neckar eine der schönsten Städte Deutschlands liegt: Heidelberg, 159.000 Einwohner, barocke Bürgerhäuser, schmale Gassen und Fachwerk, über allem thronend eine in dichtes Grün gebettete Schlossruine, die in zahlreichen Gemälden und Versen verewigt wurde.

Einst war das Schloss die Residenz der Pfälzer Kurfürsten, bis es im Pfälzischen Erbfolgekrieg Ende des 17. Jahrhunderts zerstört wurde. Besucherinnen und Besucher können die Ruine mit einer Standseilbahn vom Kornmarkt aus erreichen. An der nächsten Station ("Molkenkur") sollte man bei gutem Wetter umsteigen in eine weitere Bahn, die auf den 567,8 Meter hohen Königsstuhl fährt. Von dort oben reicht der Blick an klaren Tagen über das Neckartal und die Rheinebene bis ins Elsass.

Studierende prägen das Heidelberger Leben schon lange – die hiesige Universität wurde 1386 gegründet und ist damit Deutschlands älteste Hochschule. In der Augustinergasse befindet sich noch heute der Studentenkarzer, in den die jungen Leute früher für allerlei Vergehen gesperrt wurden. Die Hauptstraße zählt mit 1,4 Kilometern Länge zu den längsten Fußgängerzonen Europas, und auf dem Philosophenweg spazieren Sie buchstäblich auf den Spuren von Marc Twain, Friedrich Hölderlin und Victor Hugo.

Für einen Altstadtbummel parken Sie am besten in den Parkhäusern P9, P11, P12 oder P13. Weitere Infos bei Heidelberg Marketing.

Konstanz: Seebad mit Bergblick

Konstanz am Bodeensee am Fähranleger
Fähranleger in Konstanz am Bodensee © Shutterstock/Sina Ettmer

Das gut erhaltene historische Zentrum mit romanischem Münster, Rathaus mit Fresken-Fassade sowie urigen Restaurants und Weinstuben wäre bereits genug Grund für einen Besuch in Konstanz. Das größte Pfund der Stadt aber ist ihre Lage am Ufer des Bodensees. Vormittags Sightseeing, mittags Lunch mit Blick aufs Wasser, nachmittags Abkühlung im See oder eine Bootsfahrt – alles kein Problem.

An der Hafen-Einfahrt steht die berühmte Imperia-Statue, das Konstanzer Wahrzeichen, das sich innerhalb von vier Minuten einmal um die eigene Achse dreht. Die neun Meter hohe Figur erinnert satirisch an die zahlreichen Prostituierten, die sich während des Konstanzer Konzils 1414 bis 1418 in der Stadt aufhielten. In den Händen hält die Imperia ihre Kundschaft – ein Männlein mit Papsttiara, ein anderes mit Kaiserkrone und Reichsapfel.

Infos bei Konstanz Tourismus.

Schloss Neuschwanstein: Märchenschloss im Allgäu

Schloss Neuschwanstein im Sommer
Wie im Märchen: Schloss Neuschwanstein in Füssen © Shutterstock/S-F

Deutschlands mit Abstand berühmtestes Bauwerk steht oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen im Allgäu. Hier wollte der bayerische König Ludwig II. allein sein, Neuschwanstein, ab 1869 auf den Ruinen mittelalterlicher Burgen errichtet, sollte sein Rückzugsort werden. Sechs Wochen nach seinem Tod wurde es für die Allgemeinheit geöffnet und ist heute Deutschlands Touristenmagnet Nummer eins.

Die Besichtigung des Schlosses mit Thron- und Sängersaal ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Nicht nur die Mittelaltersehnsucht des Regenten findet in der Ausgestaltung der Innenräume Ausdruck, sondern auch dessen Technikbegeisterung: Die Wohnräume wurden mit einer Heißluft-Zentralheizung erwärmt, die Toiletten besaßen automatische Spülungen, und es gab eine elektrische Rufanlage, über die Ludwig II. Diener und Adjutanten kontaktierte.

Infos auf der Website von Schloss Neuschwanstein.

Garmisch-Partenkirchen: Wanderparadies an der Zugspitze

Die Skiflugschanze in Garmisch-Partenkirchen im Sommer
Die Große Olympiaschanze am Gudiberg in Garmisch-Partenkirchen© Shutterstock/Mabeline72

Kurz vor der österreichischen Grenze liegt inmitten eines Talkessels Garmisch-Partenkirchen. Der beliebte Wintersportort zieht im Sommer Wanderer und Radfahrende an. Berge mit schneebedeckten Gipfeln umgeben die Marktgemeinde, darunter die Zugspitze, Deutschlands höchste Erhebung (2962 Meter). Wer die spektakuläre Aussicht von oben nicht versäumen will, fährt mit der Zugspitzbahn 45 Minuten bis zum Zugspitzplatt und weiter mit der Gletscherbahn auf den Gipfel. Schneller ist die neue Seilbahn Zugspitze. Sie schafft die Strecke Eibsee–Zugspitzgipfel in gerade einmal zehn Minuten. Zur Preisübersicht.

Garmisch-Partenkirchen selbst lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Es geht vorbei an himmelblauen, kalkweißen, rosaroten Fassaden, an Werdenfelser Bauernhäusern und Lüftlmalerei. Eine Pause bietet sich im Kaffeehaus Krönner in der Fußgängerzone an, das mit Kronleuchtern, Gobelins an den Wänden und samtbezogenen Chippendale-Stühlen fast eine Art Zeitkapsel früherer Tage ist.

Infos bei GaPa Tourismus.

Sylvensteinspeicher: Klein-Kanada im Isarwinkel

Der Sylvensteinspeicher wurde 1954 bis 1959 zum Hochwasserschutz im Isartal gebaut © ADAC/Rasmus Kaessmann

Gut 45 Autominuten sind es von Garmisch-Partenkirchen zum fotogenen Sylvensteinspeicher. Es lohnt sich, zwischen Wallgau und Vorderriß die Mautstraße zu nehmen, die entlang der Isar durch ein wildes Tal verläuft, das oft auch Klein-Kanada genannt wird.

Der türkisfarben schimmernde Stausee, der lang gezogen wie ein Fjord zwischen den Bergen ruht, wurde zwischen 1954 und 1959 zum Hochwasserschutz im Isartal gebaut. Heute ist er ein beliebtes Naherholungsgebiet, Wanderziel – und angemessenes Finale für eine Deutschland-Tour.

Detail-Infos zu den Orten und Sehenswürdigkeiten finden Sie auch in der ADAC Trips App.